Tanztheater zum Thema Digitalisierung

Das Kind vom roten Sofa

Erstaufführung: 04.07.2009, Maintalhalle Mainaschaff

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Selbstversunken sitzt es da, auf dem roten Sofa, baumelt mit den Beinen. Da das Kind nicht viel besitzt, braucht es auch nicht viel zum Glücklichsein. Ebenso wie die Menschen in der kleinen Stadt, in der das Waisenkind auf seinem roten Sofa lebt. Die Aschaffenburger Ballettschule von Sonja Chiara Heeg hat die Geschichte als Tanztheaterstück auf die Bühne der Maintalhalle in Mainaschaff gebracht.

Die Menschen der Stadt sind ausgelassen. Doch dann hält der Fortschritt und mit ihm die moderne Kommunikationstechnik Einzug in die beschauliche Stadt - und alles ändert sich.

Zweimal zeigten 130 Kinder und Jugendliche vor ausverkauftem Haus, wie vielschichtig Tanztheater sein kann: von klassischem Ballett über Volkstanz, Modern- und Jazz-Dance-Elementen über Showtanz bis zu Rap-Einlagen und Schauspiel. Mal kritisch, mal komisch, mal nachdenklich stimmend thematisierten sie Macht und Gefahren der Technik, der allumfassenden Vernetzung und des Strebens nach immer mehr Fortschritt und Besitz.

„Life Phone" heißt das begehrte Kommunikationsgerät der Computerfirma „Birne", das plötzlich jeder haben will. Die wenigen Kritiker werden von den grau gewandeten „IMs", den „Immer-Mehrs", schnell mundtot gemacht. Das Individuum geht in der Masse unter; auf der Jagd nach mehr Geld und Erfolg bleiben Gefühle, Familie, Freundschaften auf der Strecke.

Bericht erschienen im Main-Echo vom 10.07.2009

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